Natur und Luxus

Rund 89km durch den Gauja-Nationalpark durch Felder, Wiesen und Dörfer, bin ich in einer kleinen idyllischen Ferienanlage in Smiltene angekommen.
Die Strecke war super schön, aber vom Höhenprofil und Streckzustand für meine Verhältnisse auch durchaus anspruchsvoll und ich kam teilweise nur um ersten Gang im Schritttempo voran. Ich habe dabei etwas gelernt,  Höhenmeter kann man auch zentimeterweise sammeln.

Vielleicht kann mir jemand in diesem Zusammengang folgendes Phänomen erklären, dass ich heute auf etlichen Kilometern erfahren konnte. Warum neigen Schotterpisten zu einer regelmäßigen Welligkeit quer zur Fahrbahnrichtung? Gemeinerweise haben diese Bodenwellen ziemlich exakt den Abstand, dass ein Laufrad genau dazwischen passt und man mit maximaler Ausbeute jede Bodenwelle rauf und runter fahren muss.

Ich bin sehr froh, dass mir mein Lowrider gestern eine Zwangspause verordnet hatte und ich diesen Streckenabschnitt bei strahlenden Sonnenschein erleben konnte und diesen nicht im gestrigen Unwetter fahren musste.
An dieser Stelle auch einen herzlichen Dank an das Team von Veloriba in Sigulda, die mir unkompliziert den Lowrider geschweißt haben und mir Regenasyl gewährten. Sogar extra losfuhren, um neues Schutzgas fürs Schweißgerät zu besorgen. Ich bin mir nicht sicher, ob ich in Deutschland einen derartigen Service bekommen hätte. Und bisher hält die Reparatur trotz Holperstrecke…

In Smiltene angekommen, konnte ich dem Luxus eines Zimmer nicht widerstehen, anstatt das Zelt aufzubauen. Auf meine Frage, ob es noch etwas zu Essen gäbe, wurde nur gefragt, meat, potatoe, ok? Ich bekam dann ein leckeres Schnitzel mit Wedges und Salat. Perfekt!

Es ist eine interessante Erfahrung, die Entscheidung für ein Zimmer als Luxus zu empfinden und sich auch einfach darauf einzulassen, was man bekommt. Man lernt irgendwie wieder den Blick für die kleinen Dinge zu schärfen und manches wieder mehr zu schätzen, anstatt vieles als Selbstverständlichkeit zu betrachten.

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